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06.09.2008 - (NN)
FFW Gartenstadt: Fürs Gewitter gerüstet
Unwetter-Einsätze nehmen auch für ehrenamtliche Feuerwehrleute zu (Bericht Lokalseite Nürnberger Nachrichten)
Todmüde fielen die Mitglieder der Gartenstädter Feuerwehr am frühen Morgen nach der stundenlangen Schufterei am Kohlenhof ins Bett. Wie die Freiwilligen Feuerwehren aus Almoshof, Moorenbrunn, der Werderau und aus Worzeldorf hatten sie der Berufsfeuerwehr geholfen, das in der Diskothek "Bounce" ausgebrochene Feuer in den Griff zu bekommen. Wirklich erholen konnten sie sich von diesem Einsatz nicht. Sie mussten schließlich am Morgen wieder bei ihrem Arbeitgeber auf der Matte stehen.
"Das sind dann so Tage, da denkt man, man ruht sich am Abend aus", sagt Löschzugführer Günter Papak, der im wirklichen Leben Entwicklungsingenieur und Laborleiter bei der Firma Akemi ist. Fehlanzeige. Keine 24 Stunden nach dem Großbrand am Kohlenhof entlud sich ein gewaltiges Gewitter über der Stadt. Wieder wurde die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt alarmiert. Sie pumpte den Keller einer HNO-Gemeinschaftspraxis am Lorenzer Platz aus, der voll Wasser gelaufen war.
Schwierige Beschaffung von Spenden
Die Grundausrüstung bekommen die Freiwilligen Feuerwehren von der Stadt. Spezialgeräte müssen sie sich selbst anschaffen. Die Gartenstädter haben dafür vor zehn Jahren einen Förderverein ins Leben gerufen. Der klopft bei Unternehmen an, bittet um Spenden. "Aber das ist schwierig geworden mit den Firmen. Du kriegst fast nichts mehr", sagt Wolfgang Fieger, Chef des Vereins.
Es gibt Ausnahmen. Die BB-Bank zum Beispiel. Sie hat so viel gespendet, dass sich die Feuerwehrleute in der Gartenstadt eine neue Schmutzwasser-Pumpe anschaffen konnten, die die braune Brühe nach einem Unwetter aus dem Keller saugt.
Gartenstädter haben allerhand Geräte gekauft
Weil schwere Stürme - beispiellos ist der Tornado, der in Falkenheim und der Gartenstadt wütete - und Regenfälle zu einer der Hauptaufgaben der Freiwilligen Wehren werden, haben die Gartenstädter allerhand Geräte gekauft. Wassersauger, Stromerzeuger, Motorsägen, zählt Papak auf. Genau darum ging es dann auch beim Feuerwehrtag am Wochenende in der Gartenstadt. Das Motto: "Unwettereinsätze - neue technische Hilfeleistungsgeräte."
Im Schnitt müssen die Feuerwehrleute aus der Gartenstadt einmal pro Woche ran. In diesem Jahr schon deutlich häufiger. 65 Einsätze haben sie bis jetzt hinter sich. Beinahe jeder zweite sei ein Unwetter-Einsatz gewesen, meint Papak. Ob die Kapazitätsgrenzen bald erreicht sind? "Noch ist es zu schaffen."
120 Alarmierungen in einem einzigen Jahr
Das Höchste der Gefühle waren einmal 120 Alarmierungen in einem einzigen Jahr; also mehr als zwei Alarmierungen pro Woche. "Da wurde die Belastungsgrenze überschritten."
33 aktive Mitglieder hat die Feuerwehr in der Gartenstadt. "Wir versuchen, Nachwuchs zu gewinnen", sagt Papak. Aber das sei nicht so leicht. Wie viele andere Vereine plagen auch die Feuerwehr in der Gartenstadt Nachwuchssorgen, weil sich junge Leute zwar engagieren, aber nicht mehr dauerhaft an einen Verein oder an eine Organisation binden wollen. Außerdem ist längst nicht jeder für den Kräfte und Nerven zehrenden Einsatz bei der Feuerwehr geeignet. "Es gehört schon sehr viel Disziplin dazu." So kommt´s, dass die Jugendgruppe aktuell gerade einmal zwei Mitglieder hat.
Tödlicher Motorradunfall überschattet den Feuerwehrtag
Der Feuerwehrtag in der Gartenstadt klingt normalerweise mit Musik aus. Dieses Mal nahm er ein stilles Ende. Den Feuerwehrleuten war nicht nach Feiern zumute, weil einer der ihren am Freitag tödlich mit dem Motorrad in der Fränkischen Schweiz verunglückt ist: Andreas Reinold (30) war fünf Jahre lang Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt.
Bericht online seit: 09.09.2008 19:51 (Tommy Rost, Redaktion)
Quelle: NN