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28.08.2015 - Langwasser (bfn)
Gefahrgutaustritt in Gewerbebetrieb
Am Freitag, den 28. August 2015, kam es gegen 06:30 h zu einem Gefahrstoffaustritt mit Folgeschäden in einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb in der Zollhausstrasse (Langwasser).
Die Feuerwehr Nürnberg war mit einem zweckdienlichen Grossaufgebot an der Einsatzstelle. Eingesetzt waren die Kräfte der zuständigen Feuerwache 5, Ergänzungskräfte von der Hauptfeuerwache 4, der Gefahrgutzug der Feuerwache 3, eine Meßleitkomponente mit Spezialisten für Umweltmessungen der Feuerwache 1 sowie der Einsatzleitbus (ELW3) mit der ehrenamtlichen Unterstützungsgruppe für die Einsatzleitung (UG-ÖEL). Einheiten der freiwilligen Feuerwehren aus Moorenbrunn, Gartenstadt und Altenfurt waren unter Abschnittsleitung des 2. Stadtbrandinspektors in das Geschehen mit eingebunden. Insgesamt waren 61 Feuerwehrkräfte vor Ort.
Eine umfassende Erkundung der ersteintreffenden Trupps, die unter Chemikalienschutzanzügen vorgingen, ergab einen Gefahrstoffaustritt mit Ammoniak im Kellergeschoss eines Betriebsgebäudes. Die betroffene Haustechnik dient der Produktkühlung im Zuge der Lebensmittelverarbeitung. Ammoniak wirkt stark toxisch, sollte nicht eingeatmet werden, und Hautkontakt ist zu vermeiden.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 150 Personen im Schichtdienst im Betrieb tätig. Das Betriebsgelände wurde umgehend geräumt. 18 Personen meldeten sich beim Rettungsdienst, der ebenfalls mit starken Kräften vor Ort war. Der Notarzt wies vorsorglich 2 Personen ins Krankenhaus ein, die restlichen Personen konnten ambulant versorgt werden.
Feuerwehrkräfte verhinderten die weitere Ausbreitung des Mediums, führten Messungen durch und veranlassten eine sachgerechte Belüftung. Die Meßwerte ergaben, dass im unmittelbaren Umfeld des Betriebs keine Schadstoffe nachweisbar waren und die benachbarte Bevölkerung somit keinen Schaden nahm.
Noch während des laufenden Gefahrguteinsatzes gab es einen Brandmelderalarm aus demselben Betrieb. Mutmasslich lief aufgrund der Räumung eine Maschine in einer Fertigungsstrasse unbeobachtet heiss und geriet in Brand. Die Ursache wird noch geklärt. Mit 2 Stosstrupps der FF und einem Stosstrupp der BF wurde unverzüglich die Brandbekämpfung eingeleitet. Die Rauchentwicklung bedeutet für die Firma ein weiteres Schadensbild, die Feuerwehr führte eine Entrauchung durch. Die betroffenen Lebensmittel werden der Entsorgung zugeführt.
Der vom Gefahrgutaustritt betroffene Raum ist ein Technikraum und steht in keiner räumlichen Verbindung mit der Lebensmittelfertigung.
Bericht online seit: 29.08.2015 17:13 (Martin Schlelein, Redaktion)
Quelle: Berufsfeuerwehr Nürnberg