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Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt

Einsatz-Art Katastropheneinsatz
Einsatz-Nr. 023 / 2013
Datum 16.06.2013
Uhrzeit 15:00
Einsatzort Deggendorf
Einsatzkräfte LF-16/TS (6 Mann)
Bildergalerie Überörtlicher Einsatz in Deggendorf
Copyright © FF-Gartenstadt
Bericht vom 17.06.2013 13:25 (ms)
Quelle © Tommy Rost, Redaktion

Überörtlicher Einsatz in Deggendorf

Die Feuerwehr Nürnberg wurde zur Unterstützung im Ölwehreinsatz in Deggendorf angefordert. Die Überflutungen der letzten Wochen beschädigten eine Vielzahl an Öltanks in Kellern und sorgten so für den großflächigen Austritt von Heizöl.

Da sich bereits Kameraden Anfang der letzten Woche bei einer ersten Anfrage bereiterklärt hatten mitzufahren, fanden sich bei der zweiten Abfrage schnell 6 Mann. Am Sonntag um 15:00 Uhr trafen sich dann die gemeldeten Einheiten der Feuerwehr Nürnberg auf dem Hof der Feuerwache 4 um im Verband nach Deggendorf zu fahren.

Von der FF Gartenstadt ist das LF-16/TS im Einsatz gewesen. Weitere Einheiten der Feuerwehr Nürnberg sind die FF Katzwang mit dem Gerätewagen GW-T2, die Berufsfeuerwehr Nürnberg mit einem Löschgruppenfahrzeug LF-16, Rüstwagen RW-2 und Kombi zum Mannschaftstransport bzw. als Führungsfahrzeug. Von der Berufsfeuerwehr fuhr ein Beamter des Direktionsdienstes mit und von der FF Führung der Stadtbrandrat.

Während der Fahrt Richtung Landkreis Deggendorf kam es unmittelbar vor den Nürnberger Feuerwehrfahrzeugen zu einem Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn A3. Durch die Gartenstädter Mannschaft wurde sofort die Verkehrsabsicherung erstellt, da das LF 16-TS Schlussfahrzeug des Verbandes war. Pulverlöscher und Schnellangriff vom LF-16 der Berufsfeuerwehr wurde zur Brandabsicherung vorgenommen. Die Fahrerin befreite sich selbst aus dem Fahrzeug und wurde bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von der Berufsfeuerwehr betreut. Auslaufende Betriebsstoffe streuten die Kameraden ab. Anschließend übergab die Verbandsführung die Einsatzstelle an die inzwischen eingetroffene örtliche Feuerwehr.

Am Stadtrand von Deggendorf konnte bereits die Auswirkung des Hochwassers beobachtet werden. Der Höchststand des Wassers war auch noch Tage nach der Flut noch an der Vegetation deutlich sichtbar. Teilweise standen noch Felder unter Wasser. Ein beißender Geruch begleitete die letzten Kilometer zum Bereitschaftsplatz.

Untergebracht waren die Einheiten in einer Berufsschule, wobei die Turnhalle als großer Schlafsaal diente. Kräfte verschiedener Sanitätsdienste versorgten die Feuerwehrkameraden rund um die Uhr mit Getränken und Essen. Ebenfalls wichtige Artikel für die folgenden Tage, wie Mückenspray oder Sonnencreme, erhielten alle Anwesenden im Überfluß.

Der eigentliche Einsatz für die Feuerwehr Nürnberg begann Montagfrüh um 8 Uhr. Nachdem die Nürnberger Führung durch die örtliche Einsatzleitung eingewiesen wurde, konnten die ersten Aufträge abgearbeitet werden. Der Verband wurde in zwei kleinere Einheiten aufgeteilt, welche am Montag und Dienstag mehrere Keller vom Öl befreiten. Einsatzbereich war die Siedlung Natternberg, einem Stadtteil von Deggendorf. Dieser Ort wurde durch einen Dammbruch an der 5 Kilometer entfernten Isar vom Wasser teilweise bis 3 Meter überflutet.

Wichtigste Ausrüstungsgegenstände waren in dieser Zeit Gummistiefel und Wathose. Zum Abtragen des Ölfilmes verwendeten die Mannschaften sogenannte Ölschlegel oder Fleace sowie die Gefahrstoffumfüllpumpe. Das Wasser selbst pumpte man mit Hilfe der Turbotauchpumpen vom Rüstwagen 2, der Tragkraftspritze TS 8/8 oder der Schmutzwasserpumpe MiniChiemsee ab. Beide letzteren Geräte sind auf dem LF 16-TS der FF Gartenstadt verlastet. Bevor diese Maßnahmen zur Ölbeseitigung durchgeführt werden konnten, mussten oft die Keller nebenbei ausgeräumt werden, um so Platz für die notwendigen und effektiven Arbeiten zu erhalten.

Leider war bei der Kontrolle am Folgetag festzustellen, dass das Wasser meist erneut massiv in die Keller eingedrang, jedoch zumindest nicht mehr in großem Umfang mit Öl verschmutzt war. Hintergrund für den erneuten Wassereinbruch war der hohe Grundwasserspiegel. Bis zum zurückliegenden Samstag stand in den Ortsteilen noch das Wasser von Isar und Donau auf den Straßen. An diesem Wochenende konnten die Anwohner das erste Mal in ihre Häuser zurückkehren.

Aufgrund der extremen Temperaturen an den Einsatztagen erfuhren die eingesetzten Kameraden eine hohe körperliche Belastung. Immer wieder mussten kurze Pausen eingelegt werden, die Versorgung mit Getränken auch direkt an der Einsatzstelle erfolgte ausgezeichnet. Trotzdem wollten alle Beteiligten das Bestmögliche für die dortigen Geschädigten tun. Gelegentlich wurde zusätzlich beim benachbarten Grundstück unkompliziert mit angepackt, wenn zum Beispiel die Pumpen liefen und es dadurch die Zeit erlaubte.

Rückblickend freuten sich die Gartenstädter Kameraden hier einen wertvollen Beitrag zur Abwehr von Ölschäden leisten zu können. Jeder Einzelne würde sofort wieder die Reise im Falle einer überörtlichen Anforderung antreten.