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Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt
Evakuierung wegen Bombenfund
Die Berufsfeuerwehr Nürnberg, Kräfte von Rettungsdienst und Polizei waren am Donnerstag bereits seit dem Nachmittag, aufgrund eines Bombenfundes in der Nürnberger Südstadt, mehrere Stunden im Einsatz.
Nach dem Eintreffen des Sprengmeisters stellte dieser fest, dass die 500 kg schwere Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg vor Ort entschärft werden musste. Ein Sperr-Radius von 300 Meter um den Fundort auf dem Gelände des Siemens Techno-Parks an der Gugelstraße wurde durch die Beschaffenheit der aufgefunden Bombe festgelegt. Das gesamte Firmengelände war bereits am Nachmittag mit Hilfe der Werkfeuerwehr Siemens geräumt worden.
Daraufhin wurde ab etwa 18 Uhr eine Vielzahl an weiteren Einsatzkräften aller Hilfsorganisationen nachalarmiert, da eine weiträumige Evakuierung der angrenzenden Wohngebiete vor der Entschärfung notwendig war. Weitere Einheiten der Berufsfeuerwehr sowie mehrere Freiwillige Feuerwehren Nürnbergs alarmierte die Leitstelle für diese Maßnahme. Für den Rettungsdienst fand sich ein Aufgebot aus großen Teilen Mittelfrankens an der Einsatzstelle ein. Auch die Polizei zog weitere Unterstützungskräfte hinzu.
Nach dem Einfinden am Bereitstellungsraum Landgrabenstraße sowie einer Besprechung der Einsatzleitung mit den Einheitsführern, wurde der Bereich in 4 Abschnitte eingeteilt. Erfahrene Beamte der Berufsfeuerwehr leiteten ihre zur Verfügung gestellte Mannschaft in den einzelnen Abschnitten selbstständig. Hierbei arbeiteten alle Hilfsorganisationen Hand in Hand. Die VAG stellte Busse zum Transport der evakuierten Anwohner zu den vier nahe gelegenen Schulen bereit. Helfer aus Sanitätsdiensten sowie Seelsorger übernahmen die Betreuung in den Aufnahmeorten.
Die FF Gartenstadt, die mit zwölf Kameraden und den Fahrzeugen LF 10/6 sowie LF 16-TS beteiligt war, teilte die eigene Mannschaft in vier Drei-Mann-Trupps ein. Mit Funkgerät und Schreibmaterial ausgerüstet begannen die Trupps in den ihnen zugewiesenen Häuserblöcken mit der Räumung der Gebäude. In der Körner-, Gugel-, Steinheil- und Geibelstraße arbeiteten sie sich in jedem Treppenhaus von oben nach unten vor und kontrollierten auch Keller, Dachboden und die Rückseite der Gebäude. Der Hauseingang wurde nach der vollständigen Räumung entsprechend markiert. Der Großteil aller Betroffenen hatte aus Sicherheitsgründen verständig für diese Handlung.
Den Hinweis auf ausgeschaltete Kochstellen, die Mitnahme wichtiger Medikamente sowie das Ausschalten der Wohnungsbeleuchtung erhielt jeder Mieter von den Einsatztrupps. Letzteres wurde von Außen kontrolliert und erleichterte die Ortung doch noch anwesender, nicht erreichter Personen.
Wohneinheiten ohne Hinweis auf anwesende Mieter wurden notiert und gemeldet, ebenso wie Personen die der Aufforderung zur Evakuierung nicht nachkommen wollten. In diesen Fällen half oft der Zuspruch der Kollegen von der Polizei.
Bestand ein dringender Verdacht, dass die Mieter Zuhause waren aber nicht öffneten, ließ die Polizei durch die Berufsfeuerwehr Nürnberg die Wohnungstüre mit Spezialausrüstung öffnen. Anschließend wurde die Wohnung von der Polizei durchsucht und eventuell anwesende Personen aus der Wohnung begleitet und in Sicherheit gebracht.
Bettlägerige und hilfsbedürftige Menschen übernahm noch in der Wohnung der Rettungsdienst und versorgte diese dann im Anschluss an den Transport.
Nach vier Stunden konnte die Evakuierung der laut Polizeiangaben etwa 3500 betroffenen Personen aus dem Wohnviertel abgeschlossen werden. Während die Entschärfung weiter vorbereitet wurde, durften die vielen Helfer eine Pause einlegen und sich mit Getränken und einer Mahlzeit stärken. Die Fahrzeuge fuhren danach den Bereitstellungsraum Christuskirche an. Nach Abschluss der Entschärfung gab es nochmals eine kurze Besprechung zwischen Einsatzleitung und Einheitsführern. Die FF Gartenstadt sowie die meisten der ca. 450 Einsatzkräfte verließen nach sieben Stunden Arbeit die Einsatzstelle.