Im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 fand am vergangenen Samstag in Nürnberg eine umfangreiche Katastrophenschutz-Übung statt.

Viele verschiedene "Einsatzstellen" im gesamten Stadtgebiet waren von den Einsatzkräften der Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und des THW zu bewältigen.

Eines der Szenarien fand in der Beuthener Straße nahe dem Frankenstadion statt. Ein Gefahrguttransporter war hier mit einem vollbesetzten Fanbus kollidiert. Unzählige Verletzte lagen auf der Straße, irrten umher oder waren im Bus eingeklemmt. Flammen schlugen unter dem Bus hervor. Unter der Führung des Stadtbrandmeisters Geissler, fuhren die Freiwilligen Feuerwehren Gartenstadt, Großgründlich und Worzeldorf die Einsatzstelle an.

Die Einsatzleitung erkannte schnell die Gefahr für die Businsassen durch das Feuer und ließ einen Trupp unter schwerem Atemschutz ein Strahlrohr zur Brandbekämpfung am Bus vornehmen. Weitere Feuerwehrleute, darunter 12 Mann der Gartenstädter Wehr, rüsteten sich mit Chemikalienschutz-Overalls und leichtem Atemschutz aus, brachten mit Krankentragen die Verletzten aus dem Gefahrenbereich und führten sie dem Dekontaminationsplatz zu, den die Rettungs- und Sanitätsdienste zwischenzeitlich errichtet hatten.

Weitere Kameraden des Löschzuges Gartenstadt bauten zwischen zwei Löschfahrzeugen mit Leitern und Strahlrohren eine Dekontaminationsdusche, die für die schnelle Entseuchung einer Vielzahl von gehfähigen Personen gedacht war.

Nach ca. 45 Minuten waren alle Verletzten aus dem Bus befreit. Nun mussten die Feuerwehrkräfte noch das richtige Ausziehen der mit Chemikalien verschmutzten Schutzkleidung üben, um nicht mit den gefährlichen Stoffen in Berührung zu kommen. Die Berufsfeuerwehr Nürnberg hatte hierfür einen Platz mit Schwarz/Weiß-Trennung (schmutzig/sauber) aufgebaut.

Im Anschluss folgten eine kurze Manöverkritik und der Dank der Einsatzleiter an die ehrenamtlichen Kräfte für die engagierte Übung. Die Verpflegung stand in der Messehalle 8 bereit und wurde durch die Bundeswehr sichergestellt.

Es bleibt festzuhalten, dass alle Übenden viele Erfahrungen und Eindrücke einer solchen Großschadenslage, wie sie beispielsweise bei einem der fünf Spiele im Frankenstadion bei der WM 2006 passieren könnte, sammeln konnten.