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Aktuelles aus der Feuerwehr

24.06.2005 - (bw)

Aufruhr in Zabo

40 Feuerwehrkräfte bekämpften einen schweren Wohnhausbrand - mehr als 10 Personen gerettet.

Am Freitag Abend gegen 19 Uhr rückten in die Fallrohrstraße 106 sechs Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Sirene an. Nur wenige Minuten später sprangen rund 40 Feuerwehrleute aus den Fahrzeugen und eilten im schnellen Tempo zu einem Reihenwohnhaus an der Ecke Herrnscheidstraße. Nachbarn aus der Umgebung sammelten sich neugierig und betroffen in kurzer Zeit auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Dort waren aus den oberen Stockwerken Hilfeschreie junger Leute zu hören. Aus allen Kellerfenstern des Doppelanwesens drang dicker weißer Rauch heraus. Die Lage war angespannt.

Binnen kurzer Zeit waren bereits die ersten Befehle der Zugführer und Gruppenführer an die Mannschaft zu hören. Einsatzfahrzeuge wurden in Position gebracht. Fächer aufgerissen und in Windeseile rollten Schläuche die Fallrohr- und Herrnscheidstraße rauf und runter. Die in ihren roten Jacken gekleideten Einsatzkräfte rüsteten sich aus. Teile der Mannschaft legten Masken an und schnellten sich schwere Atemluftflachen auf den Rücken. Lampen wurden geholt, Strahlrohre in die Hand genommen.

Derweilen wurden Leitern von den Fahrzeugen gehievt und im Laufschritt an die Vorder- und Rückseite gebracht. Einen Augenblick später waren Zugänge an den Fenstern der oberen Räume geschaffen. Die Hilfesuchenden schienen beruhigt, als ihnen die ersten Feuerwehrleute auf den Leitern entgegeneilten.

Fast zeitgleich verschwanden die ersten Feuerwehrkräfte mit ihren Masken und Flaschen durch die Eingangstüren an der Vorderseite in das Gebäude. Auf der Rückseite hatten sich weitere Einsatzkräfte mit Masken und Flaschen Zugang in die Kellerräume verschafft. Schon nach wenigen Schritten war in dem dicken weißen Rauch von ihnen nichts mehr zu sehen. Nur der Lichtkegel der Handlampen und das Nachziehen ihres Schlauches zeigte ihre Anwesenheit.

Es sind noch keine zehn Minuten vergangen, als die ersten Kräfte in der Fallrohrstraße eingetroffen waren. Jetzt wurden fast im Minutentakt verletzte Personen aus allen Seiten herausgebracht. Zum Teil konnten sie noch selbst laufen, zum Teil mussten sie auf Tragen gerettet werden. Diejenigen, die über die Leitern kamen, waren mit Leinen gesichert, Feuerwehrkräfte führten sie hinunter. Über zehn Personen konnten gerettet werden und wurden einen Häuserblock weiter von Feuerwehrsanitätern versorgt und betreut.

Die Anspannung schien sich mit der Meldung "Brandherd gefunden - Feuer aus!" schon zu legen, als plötzlich eine Gasflasche in einem der Kellerräume gefunden wurde. In kürzester Zeit wurde diese aus dem Gebäude geschafft und von zwei Feuerwehrkräften mit Wasser aus ihrem Strahlrohr gekühlt.

Noch einmal drang der Befehl der Führungskräfte an die Mannschaft: "Alle Räume noch mal kontrollieren!" Zehn Minuten später war der Einsatz beendet.

Was war geschehen? Nur wenige Personen wussten von diesem Szenario, dass sich an 24. Juni 2005 bei über 32 Grad Hitze abspielte. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Nürnberg Buchenbühl und Gartenstadt hatten ihre jährliche Gemeinschaftsübung zu absolvieren. Ort und Inhalt der Übung war den Führungs- und Mannschaftskräften der freiwilligen Wehren nicht bekannt. Nur das Organisationsteam und die Beobachter der Ausbildungsabteilung der Berufsfeuerwehr Nürnberg waren eingeweiht.

Zweck dieser Übung ist es, gemeinschaftlich größere Einsätze zu absolvieren. Dabei werden Fehler analysiert und Schwierigkeiten aufgezeigt. Doch durch die Professionalität, mit der die 40 ehrenamtlichen Kräfte an solche Aufgaben herangehen, waren es oft nur Kleinigkeiten, die vom Schiedsrichterteam in einer Nachbesprechung kritisiert wurden.

Nachdem alles wieder aufgeräumt und verstaut war, trafen sich die Mannschaften zum Grillen im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt in der Minervastraße. Dort wurden in vielen Gesprächen und Diskussionen Erfahrungen ausgetauscht. Immer wieder waren die Worte zu hören: "Super Sache heute!", "Das müssen wir nächstes Jahr wiederholen!" und "Das hat uns wirklich was gebracht!".

Die Mannschaften der FF-Buchenbühl und FF-Gartenstadt bedanken sich bei den Organisatoren für die wirklich gelungene Übung. Ebenso bedanken wir uns bei der Wohngenossenschaft Zabo für die Unterstützung.

Bericht online seit: 25.06.2005 13:02 (Bernd Wießmeier, Redaktion)
Quelle: Bernd Wießmeier, Redaktion