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Aktuelles aus der Feuerwehr

23.08.2002 - (dh)

HOCHWASSERKATASTROPHE DRESDEN

Am 14. August 2002, um 23.15 Uhr wurde neben anderen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Nürnberg auch der Löschzug Gartenstadt mit Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS und Rüstwagen RW 1 zum überörtlichen Katastropheneinsatz nach Dresden alarmiert. Treffpunkt für alle Fahrzeuge war der Hof der Feuerwache 4 am Hafen. Nach einer kurzen Lagebesprechung mit den Löschzugführern und einer Einweisung der Fahrer, setzte sich der Konvoi, bestehend aus den Löschzügen Buchenbühl, Gartenstadt, Großgründlach und Worzeldorf sowie einem Führungsfahrzeug und dem Einsatzleitwagen 3 der Berufsfeuerwehr Nürnberg, gegen 1.15 Uhr in Richtung Dresden in Marsch. Der Bereitstellungsraum in Dresden wurde am Donnerstag um ca. 6.30 Uhr erreicht.

Als erste Einsatzstelle wurde den Einheiten aus Nürnberg eine Tiefgarage zugeteilt, die leergepumpt werden sollte. Gerade als sich ein Erfolg einstellte, mussten sich die Kräfte zurückziehen, da das Elbwasser durch einen Dammbruch erneut bedrohlich näher kam. Eine noch nicht eröffnete Privatklinik konnte von den Löschzügen Großgründlach und Gartenstadt gehalten werden. Das benachbarte Ärztehaus musste leider kurz vor unserem Eintreffen von Einheiten der Feuerwehr Potsdam und dem THW aufgegeben werden. Die Kellerräume, in denen medizinisches Gerät gelagert wurde, waren bereits komplett überflutet. Unser Rüstwagen wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zum Ausleuchten von Sandsackbefüllstellen eingesetzt. Am Freitagmorgen mussten wiederum die Einheiten Großgründlach und Gartenstadt ausrücken. Die neue Synagoge nahe den Elbterassen wurde von den Wassermassen eingeschlossen. Das Wasser wurde durch die Wände in die Kellerräume gedrückt. Der Löschzug Worzeldorf war zu diesem Zeitpunkt noch mit vielen anderen Kräften von Feuerwehr und THW bei der letzten intakten Klinik in Dresden im Einsatz, welche jedoch leider wenig später ebenfalls aufgegeben werden musste, da der Pegel der Elbe zu schnell gestiegen war. Die Einheiten Buchenbühl und Worzeldorf wurden daraufhin zur Synagoge nachgefordert. Durch den Einsatz von vier Tauchpumpen und über einhundert Sandsäcken, die mit Hilfe der Bereitschaftspolizei Sachsen platziert wurden, konnte die Synagoge gehalten werden.

Am Freitagmittag rückten weitere Kräfte aus Nürnberg zur Ablösung nach, darunter auch wieder vier Mann der FF Gartenstadt. Sie wurden in der mobilen Einsatzzentrale der Feuerwehr Nürnberg (Einsatzleitwagen 3) und zur Unterstützung von anderen Feuerwehreinheiten eingesetzt. Ein Kamerad versorgte mit einem Pritschenfahrzeug verschiedene Einsatzstellen mit Kraftstoff und Gerät.

Insgesamt leisteten die 16 eingesetzten Kräfte des Löschzuges Gartenstadt ca. 750 Einsatzstunden. Besonders betonen möchten wir noch die gute Zusammenarbeit aller Kräfte von Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei und THW sowie die hervorragende Verpflegung und Unterstützung der Dresdner Bevölkerung.

Bericht online seit: 23.08.2002 00:00 (Bernd Wießmeier, Redaktion)
Quelle: dh