Einige Kameraden besuchten am Feiertag, den 6. Januar 2012, den ehemaligen Weltkriegsbunker am Rathenauplatz. Zum Jahrestag der schwersten Bombardierung Nürnbergs am 2. Januar 1945 öffnet der Verein „Historische Felsengänge“ jedes Jahr eine ganze Woche lang eine Kelleranlage, die sonst nicht zugänglich ist.

Durch zum Großteil Zwangsarbeiter damals errichtet worden, ist diese eine der größten erhaltenen Anlagen. Bei den Angriffen der Alliierten sollte der Bunker bis zu 23 000 Menschen Schutz bieten, wobei oft doppelt so viele in die weitläufig angelegten Räume flüchteten. Strategisch wurde der Schutzraum auch für die Organisation von Reparaturen der Städtischen Werke genutzt. Aus diesem Grund war die Anlage, für die damaligen Verhältnisse, fortschrittlich ausgestattet. Unter anderem entstanden mit der Zeit Kochstellen und modernere Toiletten.

Innerhalb einer Stunde erhielten die Kameraden ein Gefühl dafür, wie die Bevölkerung unter Tage ausharren musste. Mit Details aus Zeitzeugenberichten konnte man sich dies besonders gut vorstellen. Auch heute noch ist der bestehende Notbrunnen beispielsweise erhalten und durch eine Renovierung im Kalten Krieg voll funktionstüchtig.

Viele Kameraden besuchten diese Bunkeranlage zum ersten Mal und waren begeistert von der bestehenden Substanz und der Arbeit des hier tätigen Vereins. Gerade für die jüngeren Menschen ist solch eine Aktion sehr empfehlenswert, um die Geschichte im 20. Jahrhundert zu verstehen.