Während der Abendstunden des 09. Oktobers 2009 war eine deutliche Rauchentwicklung an der Frankenstraße erkennbar. Für Passanten wurde plötzlich ein sonst kaum wahrnehmbarer Schacht auf dem mittleren Grünstreifen sichtbar, aus welchem die Rauchschwaden austraten. Kurz darauf trafen bereits erste Nürnberger Einsatzkräfte ein.

Das realitätsnahe Szenario war der Beginn einer Großübung der Feuerwehr Nürnberg mit den Löschzügen Buchenbühl und Gartenstadt sowie des Rettungsdienstes der Johanniter Unfallhilfe. Unterstützt wurden die Einheiten von der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG), da es sich beim näheren Betrachten des Schachtes um einen Notausstieg des Straßenbahntunnels unter der Bayernstraße handelte.

Auf Grund der Einsatzmeldung rückt die FF Gartenstadt mit beiden Löschfahrzeugen und dem Rüstwagen sowie die Johanniter Unfallhilfe mit einem Rettungswagen zum Ort des Geschehens ab. Nach Auskunft eines Beteiligten, der sich gerade noch über den dort befindlichen Notausstieg retten konnte, hielten sich während des Brandausbruchs noch weitere Arbeiter im Tunnelbereich auf.

Im Anschluss an die Erstellung der Verkehrsabsicherung leuchtete die Gartenstädter Mannschaft die Öffnung des Notausstieges großflächig aus. Zur genaueren Lageerkundung stieg ein erster Stoßtrupp unter schwerem Atemschutz in den Schacht hinab. Schnell konnte die erste Person durch den Trupp aufgefunden und gerettet werden. Weitere Stoßtrupps rüsteten sich aus und gingen ebenfalls zur Vermisstensuche vor. Durch den Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt erfolgte auf Grund der gegebenen Lage in der Zwischenzeit die Nachforderung des Stadtbrandinspektors Jürgen Geisler, der FF Buchenbühl, weiterer Einheiten des Rettungsdienstes sowie Ansprechpartner der VAG.

Der Stadtbrandinspektor übernahm daraufhin die Einsatzleitung vor Ort und begab sich mit der Feuerwehr Buchenbühl und dem nachgeforderten Rettungsdienst zur Einfahrt des Tunnels auf der gegenüberliegenden Seite vom Notausstieg. Bereits am Tunneleingang konnte ebenfalls eine Rauchentwicklung festgestellt werden. Insgesamt 3 Stoßtrupps setzte die FF Buchenbühl zur Personensuche und Brandbekämpfung ein. Dabei hatten die vorgehenden Trupps bei der Absuche des Tunnels und des dort stehenden Straßenbahnzuges mit der starken Verrauchung zu kämpfen.

Durch die Gartenstädter Wehr konnten 4 Personen in Sicherheit gebracht werden. Die Kameraden der Feuerwehr Buchenbühl fanden 2 Verletzte mit Brandwunden in einem Waggon vor und verbrachten sie per Tragen aus dem Gefahrenbereich. Alle Personen wurden an den bereitstehenden Rettungsdienst übergeben und dort anschließend entsprechend ihrer Beschwerden versorgt.

Die Vornahme von zwei C-Rohren über den Notausstieg und einem weiteren C-Rohr über den östlichen Eingangsbereich gestaltete sich auf Grund der Länge des Tunnels sehr schwierig. Trotzdem gelang es parallel zur noch laufenden Menschenrettung die Rückmeldung "Feuer aus!" zu geben. Im Anschluss daran erfolgte die natürliche Belüftung des betroffenen Bereiches. Daraufhin konnte das Übungsende vermeldet und die Rücknahme der C-Rohre ausgeführt werden.

Nach dem umfangreichen Rückbau aller Übungsmaterialien trafen sich alle Einheiten im Gerätehaus an der Minervastraße zur Auswertung und natürlich zur Stärkung bei einem Grillimbiss nach diesem langen Übungsabend.

Mehr als 60 Hilfskräfte der verschiedenen Organisationen waren mit 8 Fahrzeugen der Feuerwehr, 2 des Rettungsdienstes und weiteren Fahrzeugen der VAG in die Übung eingebunden. Die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt bedankt sich bei der VAG für die erneute Bereitstellung des Objektes an der Bayernstraße zu Übungszwecken sowie bei Jürgen Geisler, der Buchenbühler Feuerwehr sowie der Johanniter Unfallhilfe für die Mitwirkung an diesem Dienst.

Der Förderverein der Gartenstädter Wehr nutzte den Rahmen des Abends, um unser langjähriges Vereinsmitglied Frank Beusch mit der Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft zu ehren und ein kleines Präsent zu überreichen.

Wir danken Thomas Birkner für die Bereitstellung der Übungsbilder!